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Umland
Konspiratives Treffen am Strand ... vieles bleibt im Schatten
Der zu Varel gehörende Stadtteil Dangast mit seinen nicht einmal 600 Einwohnern ist unbedingt einen Besuch wert. Vor allem an frühlingshaften und sommerlichen Wochenenden schiebt sich eine nicht unerhebliche Zahl PKW, Motorräder, Wohnmobile oder Gespanne und Radfahrende über die zweispurige einzige Hauptstraße Richtung Wasser, dazwischen der regelmäßig zwischen Dangast und Varel verkehrende Linienbus.
Und genau der hat uns an einer der Haltestellen an der Hauptstraße abgesetzt, nachdem wir von Bremen den Regio bis Oldenburg und von dort den Regio nach Wilhelmshaven bis Varel genommen hatten.
Sperrwerk am Hafen. Die Flutsteine links am Deich zeigen die Wasserhöchststände einiger Sturmfluten. Ohne Deiche heißt es dann: Land unter
Tatsächlich gehört der 190 km² weite Jadebusen, an dessen südwestlichem Ende der Kurort liegt, zur Nordsee. Die einstige Mündung der Jade wurde durch verheerende Sturmfluten wie der Ersten Marcellusflut und der Luciaflut im 13. Jahrhundert oder besonders der Antonius- oder Großen Eisflut im Jahre 1511 durch massives Fortschwemmen von Landmasse zu einer offenen großen Meeresbucht (Busen). Im Zuge der Gezeiten fällt nahezu der gesamte Boden der Bucht trocken und wird im vermutlich niemals endenden Kreislauf von Ebbe und Flut wieder mit Salzwasser gefüllt.
Bizarre Formationen des schlickigen Meeresbodens kommen manchmal zum Vorschein, wenn sich das Wasser zurückzieht
Dass diese Sturmfluten nicht die einzigen bedrohlichen in der Geschichte der kleinen Ansiedlung waren, zeigen die Dangaster Flutsteine am Sperrwerk zwischen dem kleinen Hafen und dem Dangaster Tief, über das das dahinterliegende Land permanent entwässert wird, wie man bei Ebbe sehen kann, wenn sich die massiven Tore öffnen.
Bei Ebbe öffnen sich die schweren Tore und Wasser fließt von der Landseite in die Bucht
Damit das Wasser der Nordsee bei Extremwetter und trotz klimatisch bedingtem Anstieg des Meeresspiegels draußen bleibt, ist die Bucht im Uferbereich eingedeicht und im direkten Siedlungsbereich wie Wilhelmshaven stellenweise massiv befestigt, ein direkter Zugang zum Wasser manchmal gar nicht möglich. Dafür ist es ein schönes Erlebnis zwischen Schafen auf der Deichkrone zu laufen und über die Bucht zu schauen. Wind um die Ohren, das Blöken der Schafe, vereinzelte Schreie von Möwen, viel mehr ist hier nicht zu hören.
Bei den Schafen auf dem Deich
Laaaaangweilig? Ok, hinein ins Getümmel und an den Hauptstrand & Co., ja, mit Zugang zum Wasser - also, wenn es denn da ist.
Ja, es ist da. Vom Ufer kann man über die Bucht hinweg Wilhelmshaven sehen
Gleich zwei Campingplätze flankieren den aufgeschütteten Sandstrand mit Strandkörben, Spielplatz, Sitzbänken und reichlich Gastro gleich nebenan. Der Grünstreifen zwischen Sand und Deichfuß wird gerne als Veranstaltungsbereich genutzt, z. B. für Mittelaltermarkt, Konzerte usw..
Ok, die Action hatte gerade Mittagspause und das Wasser plätscherte woanders - Ebbe. Zeit für einen Spaziergang durch das Watt, vielleicht mit sachkundiger Führung?
Wer barfuß vom Sandstrand ins Wasser bzw. Watt geht, holt sich nahezu unweigerlich schwarze Füße, denn der Meeresboden ist hier nicht sandig, sondern schlickig. Schlick ist ein feinkörniges Sediment, wie Wikipedia weiß. „… dat matscht so schön“, wie Torfrock eines ihrer Alben nannten, trifft es an dieser Stelle wohl eher, wie auch der umgangssprachliche norddeutsche Begriff Modder. Für manche ist es beim ersten Mal etwas Überwindung auf dem nachgiebigen Boden zu laufen, der nach jedem Schritt die Füße feucht schmatzend umschließt. Aber das ist weder ungesund, noch riecht es übermäßig und etwas gefährlich ist es nur, wenn man mit den Füßen steckenbleibt und die Flut kommt. Aber nach ein paar Stunden läuft das Wasser eh ja wieder ab ... ;-)
Sogar Wasservögel hinterlassen auf dem weichen Schlick ihre Spuren (unterer Bildrand)
Kurioserweise hat Dangast zwei verschiedene Gesichter, wenn man es denn so nennen will. Einerseits das gerade oben beschriebene und eines, das manche Besuchende vielleicht als einziges kennen, denn die Zufahrt dorthin zweigt direkt an der Ortseinfahrt ab und endet nahe des überregional bekannten Kurhauses.
Das Kurhaus vom Strand aus gesehen
Das Alte Kurhaus ist ein ehemaliges und beherbergt einen Gastronomiebetrieb mit langer Familientradition. Sturmflutgeschützt sitzt man dort oberhalb des kleinen Strandes rustikal und zwanglos und hat nebenbei einen guten Blick über die Bucht und hinüber zum kleinen Hafen. Das Areal mit einer Handvoll weiterer von Bäumen umstandener Backsteinhäuser wirkt nicht nur räumlich wie abgetrennt vom Rest des Ortes, es weht auch ein etwas anderer Wind, im übertragenen Sinn.
Die Jade grüßt
An einem Steg ins Wasser wehen Regenbogenflaggen an Masten, am Ende der Holzkonstruktion grüßt die „Jade“ auf einem Dalben die Fischer und alle, die sich von dem Kunstwerk des Beuys-Schülers Anatol gegrüßt fühlen. Die Skulptur aus Eisen und Polyester ist etwas leichtgewichtiger, als ihre in Blei gegossene Vorgängerin aus dem Jahre 1975 auf festerem Untergrund, was wenig verwundert.
In Stein gemeißelt
Überhaupt stößt man besonders hier auf zahlreiche künstlerische Werke im öffentlichen und nicht öffentlichen Raum, einen steinernen Phallus von Eckart Grenzer am Strand eingeschlossen. Ab 1907 entdeckten namhafte Künstler und Künstlerinnen wie die Brücke-Maler das Dorf für sich, blieben länger oder ließen sich ganz hier nieder und schufen hier Teile ihrer Werke.
Am Dangaster Kunstpfad
21 Bildtafeln informieren am Dangaster Kunstpfad über ihr Schaffen. Teilweise sind die Tafeln wie auch die Kunstwerke etwas in die Jahre gekommen, aber wer sagt, dass sich kreative Schöpfungen in Hochglanz zeigen müssen.
Beliebtes Fotomotiv
Am Strand kann man sich seit 1884 auf dem Stuhl des Kaisers Butjatha kurzzeitig selbst als Kaiserin / Kaiser fühlen - über ein Reich aus Sand, Wasser und Schlick, in dem er steht. Und wir erinnern uns, “… dat matscht so schön“. Das tut der fast schon berühmte traditionsreiche Rhabarberkuchen aus dem Kurhaus Gott sei Dank nicht.
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ALLES IM BLICK: DIE GESAMTÜBERSICHT
Tourismus-Service Nordseebad Dangast
Edo-Wiemken-Str. 61
26316 Varel-Dangast
Tel.: 04451 9114 0
E-Mail: info@dangast.de
www.dangast.de/tourist-information.html
Jantje von Dangast
Hafen Dangast
26316 Varel
www.jantjevondangast.de
Kurhaus Dangast: www.kurhausdangast.de
Camping: www.dangast.de/strandcampingplatz-nordsee-dangast.html, www.rennweide.de
Wilhelmshaven ohne Marine zu denken ist kaum möglich, zumal sich die Stadt erst nach dem Bau eines Marinestützpunktes im 19. Jahrhundert entwickelt hat und die Bundeswehr auch heute hier noch einen großen Stützpunkt mit mehreren Geschwadern unterhält. Dennoch gibt es auch viel anderes zu entdecken in der Hafenstadt.
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Unter den bewohnten ostfriesischen Inseln ist Wangerooge mit 7,94 km² nach Baltrum die zweitkleinste und autofrei, was einen Ortsbummel im Vergleich zu manch anderer Insel deutlich angenehmer macht, zumal die Entfernungen durchaus per pedes bewältigt werden können. Vom kleinen Bahnhof ist man denn auch nach wenigen Schritten mitten im Ort und steht schnell vor dem unübersehbaren Alten Leuchtturm, der heute das Inselmuseum beherbergt. Von 1856 bis 1969 war das Leuchtfeuer als Seefahrtszeichen in Betrieb und wies den Schiffen den Weg. Wie weit es sichtbar war, wird deutlich, wenn man die 149 Stufen hinauf zum Lampenraum erklimmt, von wo man hinaus auf die umlaufende Galerie treten kann und mit einem weiten Blick über die Insel und die Nordsee belohnt wird.
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Kennen Sie Stade? Nein? Wie schade! Dann lesen Sie doch gerne weiter, falls Sie etwas über die kleinere Hansestadt an der Elbe in der Nachbarschaft der deutlich größeren, der Elbmetropole Hamburg, erfahren möchten. Wie fast immer fällt der touristische Blick auch nicht auf die ganze Stadt, sondern in diesem Fall auf den historischen Stadtkern und ein wenig Peripherie. Für einen Kurzbesuch für einen oder ein paar Tage mehr ist Stade ein schönes und lohnenswertes Ziel, wie wir finden.
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Als "ihren Hausstrand" sehen viele Bremerinnen und Bremer die Seebäder Cuxhavens. Die Seestadt an der Elbmündung ist von Bremen aus mit dem Auto über die A27 sehr gut erreichbar, denn die führt an Bremen und Bremerhaven vorbei und endet in Cuxhaven. Mit dem Zug dauert die Fahrt mit Umstieg in Bremerhaven etwas länger. Aber auch in der Nebensaison ist Cuxhaven mit seinen Seebädern für einen Ausflug gut z. B. mit dem Fahrrad.
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Weltvogelpark klingt ambitioniert, aber tatsächlich ist der Park in der Lüneburger Heide der größte seiner Art weltweit und den Zusatz „Welt“ trägt er auch erst seit 2010. Über 4000 Vögel, darunter auch sehr seltene, leben auf dem 24 Hektar großen Gelände und die rund 650 Arten kommen von allen Kontinenten. Der Vogelpark wurde 1962 als private Zuchtstation gegründet und wenige Jahre später erst zu einem Park ausgebaut. Ein sehr empfehlenswerter Tagesausflug für die ganze Familie.
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Erst 1827 wurde Bremerhaven gegründet. Um angesichts der drohenden Versandung der Weser, der Lebensader Bremens, seine Bedeutung als Hafenstadt zu sichern, erwarb Bremen 1827 unter dem damaligen Bürgermeister Johann Smidt an der Wesermündung für 74.000 Taler 342 Morgen Land vom Königreich Hannover. Etwa 60 km flussabwärts von Bremen entfernt entstand dort bis 1830 der erste von Bremen so dringend benötigte Seehafen, der sogenannte Alte Hafen.
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Mit dem direkt hinter dem Weserdeich 147 Meter in die Höhe ragenden ATLANTIC Hotel SAIL City hat Bremerhaven seit Anfang 2008 nicht nur ein neues höchstes Gebäude, sondern auch einen neuen Blickfang in der weserseitigen Skyline. Architektonisch wird der Bau einer Seestadt absolut gerecht, wie ein mächtiger gerundeter Schiffsaufbau präsentiert sich das Hotel. In der 20. Etage auf 77 Metern Höhe befindet sich eine Aussichtsplattform (SAIL City) die auch für Nichtgäste zugänglich ist.
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Kaum dass im Frühling die Sonne lacht und die Temperaturen an der 20-Grad-Marke kratzen, treibt es viele Norddeutsche an die Nordseeküste ans Wasser. Hauptsache Strand zum in der Sonne liegen und Sand zum Buddeln und Burgen bauen für den Nachwuchs. So zieht es auch viele Bremerinnen und Bremer an den warmen Wochenenden auf die Autobahn gen Norden, mit Sack und Pack und Picknickkorb gerüstet für einen Tag Strandurlaub. Aber warum in die Ferne schweifen, wenn der nächste Strand gleich um die Ecke liegt, wie ein Besuch in Brake und auf Harriersand zeigt.
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Der Hammehafen Worpswede ist in der Zeit von April bis Oktober Ziel vieler Tagesgäste, Wochendausflügler*innen, Radwandernden und Campenden. Die Campingplatzbetreiber betreiben nicht nur Bistro & Biergarten mit Sitzplätzen am Wasser, sondern vermieten auch Kajaks und Kanus. Wer nicht selber auf der Hamme paddeln möchte, kann alternativ eine Ausflugsfahrt auf einem der Kähne der Adolphsdorfer Torfschiffer buchen. Essen & Trinken auch wenige Meter neben dem Hafen in der "Hamme Hütte Neu Helgoland". Tipp auch für einen schönen Ausflug mit dem Rad von Bremen aus.
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Helgoland ist jedes Jahr Ziel Tausender Besucher, die meisten davon Tagestouristen auch von Bremerhaven aus. Tausende von Seevögeln sind die eigentliche Attraktion am Klippenrandweg. Rund 10.000 Paare brüten jährlich in zum Teil extrem steilen Hanglagen auf dem Lummenfelsen, darunter Trottellummen, Dreizehenmöwen und Basstölpel. Da herrscht ein stetes Kommen und Fliegen und munteres Kommunizieren. Allerdings erst ab dem Frühling.
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