Isaak Altmann-Denkmal auf der ehemaligen Ansagi-Bastion in den Wallanlagen - Bremen sehenswert

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Bremen sehenswertWallanlagen (2/2)

 

Ein Stück die Straße „Am Wall“ hinauf begegnet man Heinrich Wilhelm Olbers, da der Arzt und Astronom seit 1840 tot ist, allerdings seit 1850 nur als Standbild aus der Hand des Bildhauers Carl Steinhäuser. Dem Entdecker der Asteroiden Pallas und Vesta, der auch das nach ihm benannte Olberssche Paradoxon formulierte, folgten in der Hansestadt weitere nach. Sie sind in der Olbers-Gesellschaft heute in der Walter-Stein-Sternwarte und im Olbers-Planetarium in der Neustadt tätig. Der Verein wurde 1920 gegründet.

Das zweite Stadttheater Bremens als Relief im Theatergarten

So sah es wohl aus: das zweite Stadttheater Bremens als Relief im Theatergarten

Drei Jahre nach der Bestattung Olbers auf dem Riensberger Friedhof in Schwachhausen erfolgte der Bau des zweiten Bremer Stadttheaters auf der Bischofsnadel-Bastion. Das Theater war von 1855 bis zu seiner Zerstörung 1944 in städtischem Besitz. Heute zeugt von seiner Existenz nur noch der Theatergarten, auf den man im weiteren Verlauf Richtung Herdentor stößt. Er wurde 1966 am ehemaligen Standort des Theaters angelegt und am 18. Mai 2001 nach einer Sanierung anlässlich des Walljubiläums erneut eingeweiht. Ein Relief des Theaterbaus wurde am oberen Zugang des terrassierten Gartens mit zahlreichen Sitzbänken in die Pflasterung eingelassen. Im unteren Teil der Anlage begegnet man seit 1968 nach den Bremer Stadtmusikanten einem weiteren Werk des Bildhauers Gerhard Marcks, seiner Skulptur der Ägina.

Skulptur der Ägina von Gerhard Marcks im Theatergarten in den Wallanlagen - Bremen sehenswert

Skulptur der Ägina von Gerhard Marcks im Theatergarten

Von den ehemaligen Toren zur Stadt erweckt Bischofsnadel - eigentlich „Natel“, als Bezeichnung für einen schmalen Durchlass in der Mauer - bis heute den anschaulichsten Eindruck eines Stadttors, eben des Bischofstors. Eine kleine Brücke führt über den Wallgraben, schmiedeeiserne Absperrungen und Torflügel an Sandsteinpfeilern (heute Repliken) und direkt dahinter ein Torhäuschen. Allerdings ist dieses Ensemble jüngeren Datums, als die Befestigungsanlage aus dem 17. Jh.. Die Brücke wurde mit einem einfachen Tor ab 1814 angelegt, die schmeideeisernen Arbeiten, Laternen auf den Pfeilern sowie das Torhaus kamen erst 1838, nach Entwürfen des Baudirektors Friedrich Moritz Stamm, hinzu. Seit der Revolution im Jahr 1848 steht das Tor Tag und Nacht offen und wird zu Stoßzeiten, wie der schmale Tunnel unter der Straße „Am Wall“ direkt zum Domshof einige Meter weiter, zum Nadelöhr für Fußgänger und Radler. Heute muss auch niemand mehr bezahlen, will sie oder er das Tor passieren. In dem klassizistischen Haus des Torwächters ist seit der dauerhaften Öffnung ein Geschäft untergebracht.

Die Steinhäuser-Vase in den Wallanlagen - Bremen sehenswert

Steinhäuser-Vase nahe dem Herdentor

In Sichtweite der Straße „Herdentor“ stößt man auf eine weitere Skulptur des Bremer Bildhauers Carl Steinhäuser, die nach ihm benannte „Steinhäuser-Vase“. Das monumentale Werk aus Marmor stellte der Künstler 1855 fertig und befindet sich seit dem Folgejahr in den Wallanlagen. Das umlaufende Relief mutet in ein wenig an wie eine antike Geschichte aus Ländern des Mittelmeerraums, doch die Darstellung der Menschen mit Ochsen ist angelehnt an den sogenannten Klosterochsenzug. Diese Bremer Tradition endete allerdings 1871, dem Jahr der Deutschen Reichsgründung, nach über 200 Jahren des Bestehens. Jedes Jahr zur Zeit des Bremer Freimarkts fand eine Führung festlich geschmückter Ochsen durch die Stadt statt, mit anschließender Versteigerung der Tiere zugunsten des Franziskaner-Klosters St. Johannes, das neben der heutigen St. Johann-Kirche im Schnoorviertel stand und bereits vor Mitte des 16. Jahrhunderts Bremens erstes Kranken- sowie Irrenhaus betrieb. Vase und Kirche sind seit 1973 denkmalgeschützt. Über die Ästhetik der blumenleeren Vase lässt sich sicher streiten, ein beeindruckendes Wunderwerk der Natur ist der Baumhasel daneben ganz sicher. Er gehört mit seinen über 200 Jahren zu den ältesten Bäumen in der Stadt und muss seit längerer Zeit schon gestützt werden, um ihn zu erhalten.

Wilhelm-Kaisen-Denkmal am Herdentor - Bremen sehenswert

Wilhelm-Kaisen-Denkmal am Herdentor

Alt war auch der Herr, dem die Bremerinnen und Bremer am Herdentor im Übergang zum nächsten Abschnitt der Wallanlagen ein Denkmal gesetzt haben, nämlich 92, als er 1979 in Bremen starb. Das Denkmal wurde am 22. Mai 2012 anlässlich des 125. Geburtstags des ehemaligen Bürgermeisters eingeweiht. Die Arbeit stammt von der Bildhauerin Christa Baumgärtel, die u. a. auch die bronzenen Wal-Kiefer in Vegesack geschaffen hat. Der in Hamburg geborene SPD-Politiker (Carl) Wilhelm Kaisen war schon zu Zeiten der Weimarer Republik nach 1919 Senator für das Wohlfahrtswesen in Bremen und auch sonst politisch engagiert gewesen, nach dem Krieg 1945 wurde er deshalb von den amerikanischen Besatzern gebeten, abermals politische Verantwortung zu übernehmen. Sie waren es schließlich, die ihn bald als Präsidenten des Senats einsetzten. Unter seiner Führung als Präsident und Bürgermeister bis 1965 gelang der Wiederaufbau der Hansestadt, die Wirtschaft kam wieder in Gang und Bremen konnte seine Eigenständigkeit behaupten. Die beiden Bronzeplatten des Denkmals symbolisieren Zerstörung und Wiederaufbau Bremens. Auf letzteres ist denn auch Kaisens Blick gerichtet, gemäß seinem Motto: "Kiek nich in Muusloch, kiek inne Sünn!", Also, nur nicht aufgeben.

Noch bis ins neue Jahrtausend standen in Kleingartengebieten in der Stadt die nach ihm benannten Kaisenhäuser. Anlässlich der Wohnungsnot nach Kriegsende durften Menschen in den Parzellengebieten feste Häuser bauen, um dort dauerhaft zu wohnen. Die Flächenbeschränkung von zunächst 20 wurde später auf 60 qm ausgedehnt. Da nach dem Bundeskleingartengesetz – ja, so etwas gibt es – in den Datschen nicht dauerhaft gewohnt werden darf, ist die Regelung für die Kaisenhäuser schon speziell, sie endet aber auch mit dem Auszug oder mit dem Tod der ursprünglichen Bewohner.

Eine von Loriots Figuren am Loriotplatz

Eine von Loriots Figuren in Lebensgröße

Nur wenige Meter weiter am Loriotplatz wird an einen weiteren Prominenten erinnert, nämlich an den 2011 verstorbenen Loriot. So manchem dürften seine wie aus dem realen Leben gegriffenen Sketche noch in guter Erinnerung sein. Während sein Fernsehsofa aus einer sechsteiligen Serie nach Mitter der 70er Jahre mit Mops in Bronze vor dem Gebäude von Radio Bremen im Stephaniviertel steht, ist es hier eine seiner sonst gezeichneten Figuren, die lebensgroß auf einer Parkbank sitzt.

Gärtnerische Tätigkeit setzt auch jedes Jahr eines der beliebtesten Fotomotive in Bremen in Szene: die Herdentorswallmühle. Sie gehört mit der Mühle in Oberneuland zu den letzten erhaltenen Mühlen in Bremen und ist Teil der „Niedersächsischen Mühlenstraße“. Der fünfgeschossige Galerieholländer wurde 1833 auf der ehemaligen leicht erhöhten Gießhausbastion errichtet und war über 100 Jahre bis 1947 als Getreidemühle betrieben. Die Mühle, deren unterer achteckiger Teil aus rotem Backstein besteht, wurde im Laufe der Zeit durch Feuer und Kriegseinwirkungen beschädigt oder einfach ein Opfer des Zahns der Zeit. So wurden immer wieder Reparatur- und Restaurationsarbeiten notwendig, teilweise sehr umfänglich, wie zuletzt 1998.

Herdentorswallmühle - Bremen sehenswert

Nicht nur bei Sonnenschein ein zauberhafter Anblick: die Herdentorswallmühle

Seither ist sie mit ihren vier rot-weißen Jalousieflügeln nicht nur ein echter Hingucker im positiven Sinn auf der vielfrequentierten Wegstrecke zwischen Bahnhof und City, sondern auch beliebter Treffpunkt. Denn in den beiden unteren Etagen ist ein Gastronomiebetrieb untergebracht und bei schönem Wetter sitzt man auf der Terrasse auch im Grünen mit Blick auf ein Blütenmeer. Leider ist der Wall eine vielbefahrene Verbindungsstraße, sodass das Rauschen eben nicht vom Wasser des Wallgrabens herrührt.

Rehbrunnen oder Hildebrandbrunnen in den Wallanlagen nahe der herdentorswallmühle - Bremen sehenswert

Rehbrunnen mit vier Bronze-Skulpturen (Ernst Gorsemann, 1933) auf einem Granitsockel nahe der Mühle. Der denkmalgeschützte Hildebrandbrunnen wie er auch genannt wird, wurde von Freunden und Bekannten des Bremer Politikers Hermann Hildbrand zu dessen 80. Geburtstag gestiftet.

Nach Überqueren der Bürgermeister-Smidt-Straße stößt man auf das bereits erwähnte Denkmal für den „Schöpfer der WALLanlagen“ Isaak Altmann (Foto oben). Vier Sitzbänke bilden hier ein Rund auf der Anhöhe der ehemaligen Bastion.

Und dann? Kommt nicht mehr viel, denn städtebauliche Maßnahmen haben die Wallanlagen hier ein wenig abgeschnitten. Der Versuch mit dem Focke-Garten im Stephaniviertel den Anschluss wiederherzustellen überzeugt nicht wirklich.

Überquert man die Stephanibrücke zur Neustadt, findet man dort mit den Neustadtswallanlagen – Hohentorspark, Justitiapark, Zentralbereich und Leipnitzplatzpark - ebenfalls noch Überbleibsel des alten Schutzwalls Bremens.

 

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ALLES IM BLICK: DIE GESAMTÜBERSICHT

 

Sternwarte & Planetarium

An ausgewählten Tagen können auch Besucher:innen einen Blick durch die großen stationären und die kleineren mobilen Teleskope der Walter-Stein-Sternwarte werfen, die dann auf der Terrasse aufgestellt werden. Im Olbers-Planetarium im selben Haus halten Mitglieder der Gesellschaft Vorträge zu wechselnden Themen. Das 1952 eröffnete Olbers-Planetarium gehört mit seiner Kuppel von 6 Metern Durchmesser zu den Kleinplanetarien. Für die Besucher:innen stehen 35 Plätze (auch behindertengerecht) zur Verfügung.
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Sternwarte und Planetarium - Bremen sehenswert

 

Riensberger Friedhof

Der in Sichtweite zum Focke-Museum gelegene Gottesacker wurde zwischen 1872 und 1875 zeitgleich mit dem Waller Friedhof als Ersatz für zwei aufgegebene Friedhöfe andernorts angelegt. Der heute gut 28 Hektar große Parkfriedhof erstreckt sich auf Ländereien des ehemaligen Gutes Riensberg. Mit der gärtnerischen Gestaltung wurde der Landschaftsgärtner und Gartenarchitekt Wilhelm Benque beauftragt, der bereits einige Jahre zuvor für die gartenkünstlerische Anlage des Bürgerparks und u.a. auch von Knoops Park in Lesum verantwortlich war.
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Kolumbarium auf dem Riensberger Friedhof - Bremen sehenswert

 

Die Bremer Stadtmusikanten

An der linken Breitseite des Alten Rathauses, neben dem Eingang zur unteren Rathaushalle stehen in Bronze gegossen die Helden eines weltweit bekannten Märchens – die Bremer Stadtmusikanten. Dabei ist es bis heute ein strittiger Punkt, ob die ungleichen Vier – Esel, Hund, Katze und Hahn – überhaupt bis nach Bremen gekommen sind, denn darüber gibt das Märchen nicht wirklich schlüssig Auskunft. Aber vielleicht ist das auch gar nicht so wichtig, denn auf die in dem Märchen transportierte Botschaft kommt es an.
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Die Bremer Stadtmusikanten - Bremen sehenswert

 

Domshof

Im Schatten des Doms erstreckt sich der Domshof. Bis 1803 befand sich der Dombezirk und damit auch der große Platz im Besitz der jeweiligen Bischöfe bzw. Schwedens und später dem Kurfürstentum Hannover, die Bremen zeitweise regierten. Der Baubestand etwa mit Bürgerhäusern und die Pflanzung zahlreicher Bäume, ließ den Domshof im 18. und 19. Jahrhundert zu einem der schönsten Plätze der Hansestadt werden.
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Domshof - Bremen sehenswert

 

Freimarkt

Was für die einen schlicht eine Kirmes oder ein großer Rummelplatz ist, ist für die anderen ein Ereignis, das in seiner Wichtigkeit mit Weihnachten auf gleicher Ebene steht. Tatsache ist jedoch, das einem Großteil der Hansestädter der Freimarkt als „fünfte Jahreszeit“ und unumstößliche Bremer Tradition gilt. Das kommt nicht von ungefähr, denn die Bremerinnen und Bremer können auf eine fast tausendjährige Geschichte ihres Volksfestes zurückblicken und damit ist der Freimarkt das älteste Volksfest in Deutschland.
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Freimarkt - Bremen sehenswert

 

Stephaniviertel

Das Stephaniviertel bildet den westlichen Abschluss der Altstadt und Keimzelle Bremens und gehört damit zu den ältesten Vierteln der Stadt. Bereits 1050 gründete Erzbischof Adalbert I. eine Priorei zu Ehren des Heiligen Stephan. Die auf einer Düne gelegene Priorei wurde in der deutschen Übersetzung Steffensberg (mons sancti Stephani) genannt. Adalberts erzbischöfliche Nachfolger richteten eine Pfarrei ein und ließen eine erste Kirche in dem dann auch Steffensstadt genannten Stephaniviertel bauen.
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Stephaniviertel Loriot-Sofa - Bremen sehenswert

 

Schnoor

Bremens ältestes erhaltenes Stadtviertel ist der Schnoor. In früheren Zeiten wurde das Viertel hauptsächlich von Fischern und Seeleuten bewohnt, denn hier verlief die Balge, ein Nebenarm der Weser, und hier befand sich einer der ersten Häfen Bremens. Viele der kleinen Häuschen stammen aus dem 17. Jahrhundert oder sind nach historischen Vorlagen nachgebaut worden. Das 1402 auf Grundmauern aus dem Mittelalter errichtete Haus Nr.15 in der Gasse Schnoor ist neben dem Packhaus (1401) jedoch eines der ältesten Bauten im Schnoor.
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Schnoor - Bremen sehenswert

 

Durch Woltmershausen zum Lankenauer Höft

Eine richtig maritime Radtour führt von der Stephanibrücke durch den Hohentorshafen und durch Woltmershausen bis zum fast gänzlich von Wasser umgebenen Lankenauer Höft. Hinter dem Höft liegen einige Schiffe wie der 1957 gebaute Schlepper Greif in einem nicht abgesperrten Teil des Neustädter Hafens. Mit diesem Blick auf den Hafen endet diese Tour.
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Woltmershausen - Bremen sehenswert

 

 

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